Einschlafstillen abgewöhnen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Einschlafstillen abgewöhnen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Das Einschlafstillen ist für viele Mamas und Babys ein wertvoller Moment der Nähe und Verbundenheit. Doch irgendwann kommt in vielen Familien der Zeitpunkt, an dem du in Erwägung ziehst, diese Gewohnheit zu überdenken. In diesem Blogpost werden wir erklären, was Einschlafstillen ist und wie du es behutsam verändern kannst, sowie alternative Einschlafhilfen vorstellen, die deinem Baby und dir eine ruhige Nacht ermöglichen.

 Inhaltsverzeichnis: 

  1. Was ist Einschlafstillen genau?
  2. Wie kann ich die Veränderung vorbereiten?
  3. Muss ein Baby selbstständig einschlafen können?
  4. Wie kann ich das Einschlafstillen Schritt für Schritt abgewöhnen?
  5. Welche Einschlafhilfen eignen sich anstelle des Stillens?

 

1. Was ist Einschlafstillen eigentlich genau?

Als Einschlafstillen bezeichnet man das Stillen als Einschlafhilfe. Dein Baby trinkt, fällt dann meist ins Nuckeln und schläft dann an der Brust ein. Dieser Prozess schafft eine enge Bindung zwischen Mutter und Kind und kann für viele Babys beruhigend sein. Bindungs- und Glückshormone sowie das Schlafhormon Melatonin werden beim Stillen ausgeschüttet und machen das Einschlafen für dein Baby superleicht.

Während das Einschlafstillen in den ersten Lebensmonaten des Babys hilfreich und sinnvoll sein kann, kommen viele Eltern irgendwann an einen Punkt, an dem sie darüber nachdenken, wie sie diese Gewohnheit verändern können. 

2. Wie kann ich die Veränderung vorbereiten?

Das Abgewöhnen des Einschlafstillens kann für die Entwicklung deines Babys von Bedeutung sein, da es lernt, mit etwas weniger Hilfe einzuschlafen. Es kann aber auch eine Herausforderung darstellen, die Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert. Bevor wir jedoch zur Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Abgewöhnung kommen, lass uns einige wichtige Fakten klären.

Dein Baby benötigt für den Schritt ins Traumland Ruhe und Entspannung, das bedeutet, es muss sich regulieren. Die Regulationsfähigkeit von so winzigen Menschen entwickelt sich nach und nach in den ersten Lebensjahren. Bis dein Schatz das allein schafft, benötigt es deine Hilfe. 

3. Muss ein Baby selbstständig einschlafen können?

Immer wieder hört und liest man von dem Mythos, dass Babys nur das selbstständige Einschlafen erlernen müssen, damit sie auch Nachts ohne die Hilfe von Mama und Papa zurecht kommen. Selbstständiges Einschlafen ist auf Dauer eine wichtige Fähigkeit, diese muss aber nicht in den ersten Lebensmonaten und -jahren perfektioniert werden. Es ist also durchaus möglich, dass ihr eine altersgerecht ruhige und entspannte Nacht genießen könnt, auch wenn ihr euer Mäuschen liebevoll in den Schlaf begleitet! Ein Guter Nachfolger für das Einschlafstillen kann z.B. das Tragen oder Kuscheln sein. Beide Varianten vermitteln deinem Baby Nähe und Geborgenheit und helfen ihm, sich mit einem sicheren Gefühl in den Schlaf fallen zu lassen. 

4. Wie kann ich das Einschlafstillen Schritt für Schritt abgewöhnen?

  • Schritt 1: Verständnis und Vorbereitung

Bevor du mit der Veränderung  beginnst, nimm dir Zeit, um dein Vorhaben zu reflektieren. Wie hat es sich auf dich und dein Baby ausgewirkt? Was ist für euch beide wichtig bei der Einschlafbegleitung? Setze dir realistische Ziele für den Prozess. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Abgewöhnen des Einschlafstillens kein plötzlicher Schritt ist, sondern ein allmählicher Übergang, der von viel Geduld, Liebe und Sicherheit begleitet werden sollte.

  •  Schritt 2: Einführung einer Einschlafroutine

Schaffe eine beruhigende und verlässliche Routine, die das Baby auf den Schlaf vorbereitet. Dies kann ein warmes Bad, das Vorlesen einer Geschichte oder leise Schlaflieder einschließen. Die Routine signalisiert deinem Baby, dass es Zeit ist, sich auszuruhen. Auch der richtige Zeitpunkt für die Einschlafroutine und die Einschlafbegleitung ist essentiell wichtig für den Erfolg.

  •  Schritt 3: Übergangsobjekte und Beruhigungstechniken

Integriere Kuscheltiere, Schnuller oder beruhigende Musik, um deinem Baby bei der Selbstberuhigung zu helfen. Diese Objekte können Sicherheit und Trost bieten, während es sich an die neuen Schlafgewohnheiten gewöhnt. Vor allem aber solltest du selbst bereit sein, dein Baby liebevoll und geduldig im Prozess zu begleiten und ihm dabei zu helfen sich nun auf eine andere Art und Weise zu entspannen und in den Schlaf zu finden. 

  •  Schritt 4: Konsequenz und Geduld

Sei vorhersehbar in deinem Handeln und erwarte mögliche Rückschläge. Es ist normal, dass es einige Zeit dauert, bis sich dein Baby an die neuen Schlafgewohnheiten gewöhnt. Sei geduldig, maximal zugewandt und liebevoll während des Übergangs. Das bedeutet auch für dich eine emotionale und körperliche Anstrengung.

  •  Schritt 5: Unterstützung durch Partner und Familie

Ermutige deinen Partner und andere Familienmitglieder, dich in diesem Prozess zu unterstützen. Eine gemeinsame Herangehensweise kann die Abgewöhnung des Einschlafstillens erleichtern. Das kann bei geplanten Auszeiten und Unterstützung für dich beginnen und bei der Beteiligung des Partners/der Partnerin oder weiteren Bezugspersonen enden.

5. Welche Einschlafhilfen eignen sich anstelle des Stillens?

Es gibt zahlreiche alternative Einschlafhilfen, die du in Betracht ziehen kannst. Welche Methode am besten zu dir und deinem Baby passt, hängt von euren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Hier sind einige mögliche alternative Einschlafhilfen:

  • Sanftes Schaukeln: Ein behutsames Schaukeln in den Schlaf bietet sowohl Körperkontakt als auch ein bisschen Bewegung. Vielen Kindern hilft das dabei einzuschlafen.
  • Kuscheln: Umarmungen und Nähe vermitteln Sicherheit und Gemütlichkeit.
  • Leise Hintergrundmusik: Entspannende Musik oder Geräusche können beim Einschlafen helfen.
  • Schnuller: Ein Schnuller kann ein nützlicher Ersatz für das Stillen sein.
  • Beruhigende Berührungen: Sanfte Streicheleinheiten können dein Baby entspannen.

Die Wahl der Methode sollte sich nach den Bedürfnissen deines Babys richten. Beobachte, was am besten funktioniert, und sei flexibel bei der Anpassung.

Das Abgewöhnen des Einschlafstillens ist ein großer Schritt in der Stillbeziehung zwischen dir und deinem Baby. Mit Geduld, Liebe und den richtigen Einschlafhilfen kannst du diesen Übergang erfolgreich bewältigen. Denke daran, dass jedes Baby einzigartig ist, und es keine „One Size fits all" Lösung gibt. Beobachte die Bedürfnisse deines Babys und finde einen Weg, der sich für euch richtig anfühlt. 

 

Gastbeitrag von Andrea von Schlafen Leicht Gemacht:
Instagram: schlafen.leicht.gemacht

Website: https://www.schlafenleichtgemacht.com/

Häufig gestellte Fragen zum Einschlafstillen

Wie lange dauert der Prozess?

Die Dauer des Veränderungsprozesses variiert von Baby zu Baby. Einige Babys passen sich schneller an als andere. Es ist wichtig, geduldig zu sein und deinem Baby die Zeit zu geben, die es benötigt.

Was tun, wenn es Rückschläge gibt?

Rückschläge sind normal. Wenn dein Baby in alte Gewohnheiten zurückfällt, sei nicht entmutigt und erfülle das Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit. Fortschritt ist oft nicht linear. Bleibe konsequent in deinem Ansatz und unterstütze dein Baby dabei, die neuen Schlafgewohnheiten in seinem Tempo zu entwickeln.

Wie lange kann ich mein Kind Einschlafstillen?

Ob ein Baby gestillt oder in den Schlaf gestillt wird, ist eine individuelle Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren abhängt, unter anderem von den Bedürfnissen des Babys und den Vorlieben der Eltern. Es gibt keine feste Regel, wie lange man sein Baby einschlafstillen sollte.

Welche Vorteile hat das Einschlafstillen für Babys und Mütter?

Das Einschlafstillen bietet dem Baby Geborgenheit, Trost und einen sanften Übergang in den Schlaf, wodurch längere und erholsamere Schlafphasen gefördert werden können. Außerdem ermöglicht es eine enge Bindung zwischen Mutter und Kind und fördert die Nährstoffaufnahme des Babys aus der Muttermilch. Für die Mutter erleichtert das Einschlafstillen die nächtliche Pflege, fördert die Milchbildung und kann Stress reduzieren.